Ich gestehe, auch ich habe es mir in den letzten Jahren angewöhnt – nicht von „Problemen“ zu sprechen; das Wort Problem wurde meinerseits meist von „Herausforderung“ ersetzt. Ja, nicht die negativen Problem-Vibes anstreifen …
Herkunft
Bei genauer Betrachtung ist das Wort an sich relativ harmlos.
Problem kommt aus dem Griechischen und bedeutet ursprünglich ‚Hindernis, Schwierigkeit, gestellte (wissenschaftliche) Aufgabe, vorgelegte Streitfrage’.
Es stammt von probállein (προβάλλειν) ‘vor-, hinwerfen, (eine Aufgabe) vorlegen, zur Besprechung vortragen’.
Ein Problem ist also erst einmal neutral: „das Vorgelegte“.
Belastendes
Trotzdem ist es so, dass eine große Mehrheit Problem mit Negativem, Belastendem in Verbindung bringt. Zumindest ein ungutes Gefühl wird meist ausgelöst.
Und genau hier fühle ich mich ertappt: der Trend alles Ungute, negativ behaftete zu vermeiden drückt sich auch im Sprachgebrauch aus.
Probleme als Gelegenheit
Dabei weiß ich nur zu gut, dass das Hinschauen auf Probleme uns tatsächlich vorwärtsbringen und wachsen lassen kann. Und dass ein ständiges Umschiffen der „Probleme“ auf lange Sicht gesehen, wirklich negative Konsequenzen hat.
Deshalb hier meine Einladung Dinge beim Namen zu Nennen – denn es ist was es ist – eine Gelegenheit Lösungen zu suchen und zu finden. Der Bonus, wenn die vorgelegte Aufgabe erledigt ist: Reife, Wachstum und ein wirklich gutes Gefühl!